Do. Apr 18th, 2024

Am vergangenen Wochenende fand das #qepHom2018 in Saarbrücken statt. Seit Jahren wollte ich schon immer daran teilnehmen und in jedem Jahr kam etwas dazwischen. In diesem habe ich es endlich geschafft und es hat sich absolut gelohnt.

So viele wunderbare Menschen an einem Ort

Das qepHom ist das alljährliche Treffen der Klingonisten im Saarland. Eigentlich bedeutet {qepHom} ja “kleines Treffen”, aber so klein ist es längst nicht mehr. Von Jahr zu Jahr kommen mehr Menschen aus allen Himmelsrichtungen angereist, um Teil dieses Erlebnisses zu werden.

Die Sprachbegeisterten, die man dort trifft, sind einfach wundervoll. Klingonen unter sich sind vielleicht mal ruppig, aber immer herzlich. Ich habe viel gelernt, auf diversen Ebenen, aber vor allem habe ich wirklich tolle Menschen aus Nah und Fern kennen gelernt und sofort Freundschaften geschlossen. Neben der klingonischen Sprache konnte ich dort auch mein Englisch ein wenig üben, das kommt im Alltag ja auch oft zu kurz.

Lieven bei der Geschichte des pIqaD
Lieven bei der Geschichte des pIqaD

Leider konnte ich am Freitag erst gegen Abend zur Gruppe stoßen, aber den Rest des Memory mit klingonischen Begriffen und Bildern, sowie den Film “10 Jahre qepHom”  am Abend konnte ich dann noch miterleben.

Am Samstag und Sonntag war ich dann durchgehend da und konnte viele spannende Gespräche führen. Unter Anderem mit einem Klingonisten aus Schweden, der die schwedische Gebärdensprache studiert. Daher weiß ich nun, wie ich auf schwedisch mit einer Gebärde „Klingone“ ausdrücke. Vermutlich sind die Gelegenheiten, in denen ich das je benötigen werde, seltener als die, bei denen ich im Alltag Klingonisch verwenden kann, aber es war wirklich sehr spannend.

Die Dekoration in der Nautilus – Absolut stilecht

Das Abendprogramm in der Nautilusbar in Saarbrücken, in geselliger Runde ein paar Bier und Whisky, rundeten den Samstag dann ab.

Hubert Zitt – Die Macht

Zuvor am Samstagnachmittag sprach Hubert Zitt überraschenderweise nicht über Technologie, nicht einmal über StarTrek, sondern über „Die Macht“ aus StarWars.

Die erste Folie von Huberts Vorrtrag – Ein Sternenzerstörer in einer LCARS Ansicht? Skandal!

Der Vortrag drehte sich um Philosophie, um Religion und darum, dass die Wissenschaft nun eben nicht immer für alles eine Erklärung hat. Da stimme ich zwar grundlegend zu, ein paar der Ausführungen fand ich jedoch etwas obskur. Doch es war insgesamt sehr schön gemacht und informativ.

Was heißt eigentlich Schalmei auf Klingonisch?

Im Vorfeld des qepHom war es den Teilnehmern gestattet, Wünsche für neue klingonische Begriffe zu äußern. Diese hat der Klingonischlehrer, Lieven Litaer, dann an Marc Okrand weitergeleitet, dem „Erfinder“ der klingonischen Sprache. Da Marc natürlich nicht wirklich die Sprache der Klingonen erfunden hat, sondern lediglich der Kontaktmann von Maltz ist, einem versteckt auf der Erde lebenden Klingonen, hat der Sprachwissenschaftler natürlich nicht einfach ein paar neue Wörter erdacht. Nein, er hat das Gespräch mit Maltz gesucht und ihn zu den Wünschen auf der Liste befragt.

Ein paar der Wünsche stammten von mir und ich war absolut begeistert, als ich sah, dass sie alle erfüllt wurden, sogar mehr als erfüllt.

Ein Teil der neuen Begriffe, die es seit letztem Wochenende für die klingonische Sprache gibt

Die Begriffe für „dirigieren“ {ra‘}, für „Orchester“ {ghenraq}, für „Schalmei“ {Sam} und für „Trompete“ {nItlh gheb} hatte ich mir gewünscht, ein neues allgemeines Wort für jede Musik spielende Gruppe {QoQ ghom} wurde noch mit dazu geliefert. Wir können nun also auch die Frage stellen: „Was ist deine Lieblingsband?“.

Wenn ein Klingone sich an einem Erdeninstrument versucht

Da Marc keine Ahnung hatte, was eine Schalmei (im englischen „Shawm“) überhaupt ist, war er natürlich neugierig und hatte ein paar Fragen dazu. Schließlich kennt man diese tollen Blechbläser in den USA nicht, es ist dann doch ein zu regionales Instrument.

Am Samstagabend fragte ich ihn dann, ob er denn mal eine Schalmei sehen möchte und auf meine Frage „Would you like to see a shawm tomorrow?“ antwortete er total begeistert mit „I would LOVE to!„.

Gesagt getan. Ich habe am Sonntagmorgen Annemaries Baritonschalmei eingepackt und sie mit nach Saarbrücken genommen. Marc war hin und weg und hat auch direkt ausprobiert, wie es denn so klingt, wenn man in eine Schalmei bläst.

Marc Okrand spielt eine Baritonschalmei

Danke Lieven – Danke Insa

Die ganze Veranstaltung war ein Genuss! Dass ich mein Nerdherz und mein Musikerherz gleichzeitig so glücklich machen kann, kommt selten in dem Ausmaß vor.

Dass so eine tolle Veranstaltung im schönen Saarland überhaupt stattfindet, ist dem Ehepaar Lieven Litaer und Insa Michels-Litaer aus Dudweiler zu verdanken, die dieses Symposium in jedem Jahr organisieren. Aus eigener Erfahrung weis ich, wie viel Arbeit in so einem Event steckt und ziehe daher meinen Hut für die Ausdauer, dass das qepHom in diesem Jahr bereits das siebzehnte in Folge war.

Auch wenn es immer missgünstige Idioten gibt, die selbst aus so einer tollen Sache einen Angriff auf unser Abendland konstruieren wollen, sollte jedem vernünftigen Menschen, selbst wenn er mit StarTrek nichts am Hut hat, klar sein, dass ein Sprachkurs mit Teilnehmern aus aller Welt, im Herzen des Saarlands, einfach eine grandiose Sache ist.

Daher wünsche ich den beiden weiterhin qapla‘ und ich hoffe fest darauf, auch 2019 wieder dabei sein zu dürfen, wenn es wieder heißt:

tlhIngan DIda, tlhIngan mach!

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